Mo, 3. April | 19:00 Uhr | Ort: de_block | Waldmannstrasse 17 | 3027 Bern West
Über Sinn und Unsinn vom Aufenthalt weisser Westeuropäer*innen an europäischen Aussengrenzen. (Input & Diskussion)
Gewalt, Unsicherheit, Elend und Tod sind an den europäischen Aussengrenzen allgegenwärtig für migrierende und flüchtende Menschen. Dem Impuls, dorthin zu gehen und vor Ort zu unterstützen, zu lernen, zu verstehen, folgen jedes Jahr viele meist weisse und verhältnismässig privilegierte Westeuropäer*innen – meistens mit den besten Absichten und aufrichtigem Interesse. Doch solche «Einsätze» in Grenzregionen werfen auch Fragen auf. Wie können Menschen ohne relevante Sprachkenntnisse, Fachwissen, oder Fluchterfahrung effektive Unterstützungsarbeit leisten an einem Ort, den sie selbst nur oberflächlich kennen und den sie nach ein paar Wochen oder Monaten wieder verlassen werden? Wer spricht über wen und wer wird gehört in den Erzählungen über Grenzregionen? Inwiefern sind Bezeichnungen wie «Voluntourism» und «Holidarity» auch an europäischen Aussengrenzen angebracht? Welche Art von direktem Engagement in Grenzregionen kann das rassistische System der Abschottung tatsächlich untergraben und wo wird es dadurch möglicherweise sogar stabilisiert? Diese und weitere Fragen möchten wir diskutieren, im Bewusstsein, dass es häufig keine klaren Antworten gibt.